In diesem Sommer war ich in meiner Heimat. Doch die Reise verlief anders als geplant: Wegen eines Vulkanausbruchs konnte ich nicht nach Flores weiterfliegen. Plötzlich war ich „gestrandet“ – weder wirklich zu Hause noch richtig unterwegs. Drei Wochen verbrachte ich in der Hauptstadt, lernte neue Menschen kennen, erlebte überraschende Begegnungen. Auch dort, mitten auf dem Weg spürte ich: Hier bin ich gehalten, hier darf ich sein.
„Heimat“ und „Zuhause“ – zwei Worte, die ähnlich klingen und doch nicht dasselbe meinen. Indonesien ist meine Heimat: der Ort meiner Herkunft, die Landschaft meiner Erinnerungen und der Klang vertrauter Stimmen. Zuhause hingegen ist kein fester Ort. Zuhause entsteht immer wieder neu, manchmal ganz unerwartet, mitten auf dem Weg. Heimat ist mehr als ein Ort auf der Landkarte. Sie wächst da, wo wir uns öffnen, wo wir teilen, wo Vertrauen entsteht. Zuhause ist dort, wo wir füreinander da sind.
Ich wünsche uns allen, egal wo wir unterwegs sind und wo wir verweilen, dass wir ein Stück „Heimat“ bewahren und immer neu „Zuhause“ schaffen - und auch in unserer Kirchengemeinde, Wurzel und Wachstum zugleich erfahren.
Yohanes Lein - Gemeindereferent